Mehr als Abschied

Wer hat nur diese Seele
gespannt auf Wäscheleinen?
Sie soll gar nicht trocknen,
sie soll geschmeidig bleiben.

Für die Melodien
gäb ich alle Königreiche.
Um sie aufzuspüren
geh ich auf die Reise.

Ich will die Schneeflocken
am Himmel oben halten,
um sie zu studieren
in ihren Einzigartigkeiten.

Die Galaxien deiner Augen
lichtjahrelang durchjagen.
Es muss ja nicht so schnell sein,
aber ich will die Zeit haben.

Das Leben wächst und zehrt
mit seinen Umlaufbahnen.

Mehr als Abschied
kann ich nicht leisten.
Aber ist es nicht schon mehr
als die allermeisten
zu sagen hätten?
Ich vertrau den Jahreszeiten.

© Norman Young

(Vorgeschmack auf Die Verschmelzung der Welt, to be recorded Feb/March 2015)